René

Auch diese Nacht, auf dem Grossen Sankt Bernhard neben der Staumauer Lac de Toules, war ziemlich gewitterhaft. Etliche Stunden konnten wir nicht schlafen. Hier blitzt und donnert es wirklich stärker als bei uns. Zermatt ist ja mit 38 hohen Bergen (4000er) umgeben und bekannt für sein trockenes, mildes Klima. Die hohen Berge halten das schlechte Wetter meistens ab. Da das Wetter oft von Westen kommt, schneit es in Verbier eben mehr als in Zermatt. Verbier bekommt mehr Schnee, wir haben schöneres Wetter. (:- Schneesicher macht Zermatt die Höhe des Skigebiets, das grösstenteils zwischen 2000-4000m liegt und die über 1300 Schneekanonen.

 

Dann fuhren wir ins Thermalbad "Saillon les Bains". Da war es schön, und jetzt sind wir auch wieder sauber. (:- Warmes Wasser, Massagedüsen, Sauna, und dann noch geschätzte 40 Mal die Rutschbahn runter, machten uns ein wenig müde. 

 

Am Nachmittag fuhren wir dann weiter nach Saviese und hinauf zur Bisse du Torrent-Neuf. Bisse sind Suonen, Wasserleitungen die in steilem Gebiet erstellt wurden um hauptsächlich die Landwirtschaft und Dörfer mit mehr Wasser zu versorgen. Also schon dazumal hatte man im sonnigen - trockenen Wallis in gewissen Gebieten zu wenig Wasser und baute lange Wasserleitungen durch Felsen und steile Hänge.

 

Die Bisse ist aussergewöhnlich schön und spannend. Man läuft immer dieser Wasserleitung entlang, die mit wenig Gefälle gebaut wurde. Mal durch den Wald, mal in den Felsen gehauen, mal durch Tunnels, mal auf Holzstegen die an den senkrechten Felswänden montiert wurden. Man hat sie ergänzt mit 4 Hängebrücken. Eine Hängebrücke war kleiner, die anderen jeweils zwischen 50-100m lang.

 

Am Anfang und am Ende gibt es ein Restaurant. Man läuft hin und die gleiche Strecke wieder zurück, je 4km. Auf dem Parkplatz fragten wir Amerikaner wie lange es geht. Sie sagten 2 Stunden hin, 2 Stunden zurück. Auf der Informationstafel sahen wir im nachhinein das dort stand 2.5-3 Stunden für hin und zurück. Wir wussten nicht, sollen wir sie machen oder nicht, da es schon 16:00 war? Wir zogen die Turnschuhe an und dachten, wir gehen mal schauen. Wir joggten dann gewisse Teile und den Rest gingen wir in grossen Schritten. Unterwegs gibt es viele Highlights und spannendes zu entdecken. Für Fotos hielten wir immer nur wenige Sekunden an, da wir ja den gleichen Weg wieder zurück kamen und so eine zweite Möglichkeit hatten. Rein hatten wir so 50 Minuten und raus 40 Minuten. Also, wenn man nicht trödelt kann man die Suone in den angegebenen 2.5 Stunden machen. Und es sind 2.5 Stunden Adrenalin. Ein Highlight nach dem andern kommt. Senkrechte Felswände, 4 Hängebrücken, diverse Stationen, Wasserfälle usw.... also eine spannendere Wanderung kann man fast nicht machen. Ideal für 10-75 Jährige. Die Bisse du Torrent-Neuf ist empfehlenswert!

 

Danach fuhren wir auf den Sanetsch Pass zum Stausee Sanetsch. Hier auf 2252m übernachten wir. Es ist wild und schön und man sieht hinunter ins Berner Oberland. Von Sitten her kann man mit dem Postauto hoch gelangen. Vom Berneroberland fährt eine kleine Luftseilbahn hoch auf den Pass. Es hat ein Restaurant das wie im wilden Westen aussieht. Leicht verkommen, aber irgendwie cool. Es ist wie eine kleine, ausgestorbenen Siedlung. Hier konnte man früher übernachten, seit ca. 10 Jahren aber nicht mehr, weil man keinen Strom in den Gebäuden hat. Seht die Bilder an, der Ort ist speziell.

Heute Abend gab es ein richtig roter, glühender Sonnenuntergang. Güetnacht.

 


Jan

Diese Nacht war es wieder ein wenig unruhig, aber nicht schlimmer als die letzte Nacht. Diese Nacht gab es auch ein Gewitter aber das fiel glimpflicher aus. Nach dem Frühstück ging es runter ins flache Rohnetal. Ups ich habe noch etwas interessantes vergessen vom Stausee zu erzählen. Wir gingen am Morgen die Strasse runter und unten gab es eine Einfahrt zur Mauer. Wir gingen dorthin. Ich war fast in Ohnmacht gefallen, nur fast. (:- Die Mauer sieht von unten viel grösser aus als von oben oder von der Seite. Wir sahen auch, dass die Mauer richtig stark gekrümmt ist und nach aussen schaut. Nach der Besichtigung ging es wieder ins Haupttal runter. Dort beschlossen wir in ein Thermalbad schwimmen zu gehen. Wir nahmen das Thermalbad Saillon. Dort war ich noch nie, aber Papa geht zwischendurch dort schwimmen. Ich fand es sehr endspannend und relax. Es gab sogar zwei Rutschbahnen. Ich war viel auf der Rutschbahn aber auch im Wasser. Nach ca. 5 Stunden sind wir raus gegangen. 

 

Als wir draussen waren gingen wir noch das Auto tanken und dann ab zur Bisse du Torrent-Neuf. Die Fahrt ging durch unzählige Weinreben. Die Strasse war auch dieses Mal nicht so breit, sondern gerade so, dass man darauf Platz hat. Zur Belohnung kann man diese schöne Gegend anschauen. Wir sahen riesige Flächen mit Reben und Reben. Das heisst, dass hier viele Trauben wachsen und dass es viele Weinproduzenten in der Region gib. Als wir das Ziel erreicht haben, wussten wir nicht, wo es genau weiter ging. Papa fragte Amerikaner die von der Tour zurück kamen. Sie erklärten es uns kurz. Sie hatten 2 Stunden hin und 2 Stunden zurück. Papa wollte nicht den ganzen Weg machen, weil es schon ein wenig spät war. Wir beschlossen schlussendlich ein Teil zu joggen. Wir nahmen also kein normales Tempo auf, sondern ein zackiges. Wir joggten zwischendurch, wo es nicht gefährlich war. Es ging über vier Hängebrücken, durch einen Tunnel und zahlreiche Verbauungen und an einer Kapelle vorbei. Das war nicht das Highlight, das Highlight war ein grosser Bär aus Bronze. Der Weg war trotzdem nicht einfach und es ging auch senkrecht hinunter. Wir hatten für die ganze Strecke hin und zurück ungefähr 1:30 Stunden gebraucht. Uns gefiel es sehr gut und es war sehr lehrreich. 

 

Nach der heissen Tour ging es weiter zum Stausee Sanetsch. Die Strasse war ja wie alle anderen Bergstrassen eher klein. Ein Teil war in der Steinschlagzone. Dass sah man auch der Strasse an, weil sie Einschlaglöcher von den Steinen hat. Die Fahrt war sehr amüsant. Nicht weit, sahen wir einen komischen Schild. Auf dem Schild war ein Auto, das über einen Absatz gefahren ist und hängen geblieben ist. Wir sahen nachher, warum der Schild dort ist. Dort ist eine Brücke, die über einen Bach geht und wenn es zu viel regnet, kann es sein, dass das Wasser die Brücke mitnimmt. Fast am Ziel angekommen öffnete sich eine andere Landschaft. Man meinte man sei in einer anderen Welt angekommen. Wir mussten nachher noch etwas runter fahren zum Stausee. Als wir dort angekommen sind, war die Aussicht top. Wir parkierten dort und gingen zu Fuss die Gegend erkunden. Man sah auf der anderen Seite den Kanton Bern und wenn man es genauer will, sieht man das Berner Oberland und noch genauer das Sannenland. 

 

Die Aussicht war sehr gut ausser folgendes ist aufgefallen. Oben gab es ein Restaurant und viele kleine Häuser zusammen. Man meinte, das war mal ein kleines Dorf. Wir gingen noch etwas ins Restaurant trinken. Innen sah es ganz anders aus als von vorne. Es war richtig gemütlich. Danach sind wir in den Campingbus gegangen und dort haben wir dann noch sehr lange Büroarbeit gemacht. Ups ich habe noch etwas vergessen. Der Felsen war auch noch speziell. Vom höchsten Punkt aus gesehen war der Fels Richtung Bern sehr kompakt und fest, auf Walliser Seite aber war der Fels wie Schichten aufeinandergelegt und war unstabil und eher bröckelig. 

 


Am Morgen beim Stausee Toules


Ab nach Saillon les Bains


Fahrt nach Bisse du Torent Neuf


Bisse du Torent Neuf


Stausee Sanetsch