René

Heute fuhren wir von Ovronnaz runter ins Tal, dann nach Martigny, von dort über den Col de la Forclaz weiter zum Dorf Trient mit einer rosaroten Kirche, dann weiter nach Finhaut und dann weiter zum Stausee Lac Emosson. Es ist der zweitgrösste Stausee der Schweiz mit 225 Millionen m3 Wasser. Lac de Dix hat 400 Millionen m3 Wasser, Zmutt hat 850`000 m3. Also Emosson ist 264 Mal so gross wie Zmutt und Lac de Dix ist 470 Mal so gross wie Zmutt. Die Mauer ist gigantisch so wie der See auch. Das Wasser ist klar und wunderbar blau und nicht milchig. Es war Sonntag und der Parkplatz war voll. Man kann hierher kommen mit dem Auto, mit dem öffentlichen Bus oder von Chatlard zuerst mit einer Standseilbahn, dann umsteigen auf einen kleinen Zug und dann wieder umsteigen auf eine kleine Kabine die einer Standseilbahn ähnelt. Sie sieht speziell aus und ist sehr steil.

 

Neben der Mauer hat man auf die ganze Länge der Mauer ein Seil gespannt, also mehrere hundert Meter. Dort kann man sich einhängen lassen und rüberfahren. Auf Französisch "Tyrolienne". Man erhält einen Helm, Klettergurt und eine kurze Instruktion und schon gehts ab. Habe das gemacht, es war Adrenalin. Man hängt ca. 200m ob dem Boden und fährt ca. 450m übers Seil. Das Angebot gibts den zweiten Sommer und alles sah auch neu aus. Wir kontrollierten natürlich, ob die Ausrüstung, die Anlage und der Betreiber vertrauenswürdig erscheinen. Es war bestes Material, alles zweimal gesichert und der Mann der uns den Klettergurt anlegte und uns einhängte verstand sein Werk auch, obwohl er bei jedem Gast einen makabren Witz machte. (:- Jan wollte zusehen und es später dann mal probieren. Übernachten tun wir hier auf dem Parkplatz mit bester Sicht auf den See. Tagsüber war hier kein Platz mehr frei, jetzt sind noch 3 Fahrzeuge hier.

 

Über den Col de Forclaz kommt man auch nach Chamonix. Habe mal einen Sommer lang im Tourismusbüro in Martigny gearbeitet. Mein Freund arbeitete im gleichen Sommer in Saillon im Thermalbad. Wir gingen regelmässig über den Col de la Forclaz nach Chamonix in den Ausgang. Mit der Zeit kannten wir die Strasse ziemlich gut. Auch ein Weg bleibt mir gut in Erinnerung. "Chemin de Vignoble", ein steiler Weg in den Reben, den wir oft joggen gingen. Man musste dort kämpfen weil er so steil war und plötzlich war das für uns ein Synonym für etwas "anstrengendes". Gewohnt haben wir ziemlich im Zentrum neben einer Schule und der Brennerei Morand. Man roch stets ein wenig den vergorenen Trester. Ob das der richtige Platz war für eine Schule?

 

Pascal Couchpin war Stadtpräsident und hatte sein Büro ein Stock über uns. Manchmal musste ich ihm Briefe bringen und wir sprachen dann stets ein paar Worte miteinander. Am 1. August hat man eine ganze Kuh grilliert, am Stück an einem Spiess. Die Kuh war gross, sicher um die 500kg und der Grill dementsprechend auch. Den Gästen musste ich auf französisch Auskunft über die Region geben. Und die Region hat viele Täler, Dörfer, Attraktionen, die ich nie besucht habe, und dementsprechend war sehr wahrscheinlich auch meine Auskunft. In den letzten Tagen habe ich nun die Region besser kennen gelernt und weiss nun endlich, was ich dazumal den Gästen verkauft habe. (:-

 


Jan

Ich habe diese Nacht sehr gut geschlafen. Ich konnte auch besser aufstehen als am Vortag. Nach dem Frühstück haben wir noch schnell etwas am Computer gemacht und dann ging es schon los. Als erstes ging es ja wie immer das Tal runter ins Haupttal und von dort aus gingen wir auf den Col de la Forclaz. Die Fahrt dort hin war schön. Ein grosser Teil ging durch Reben. Wir sahen sogar einen Turm mitten in den Reben. Ich wollte ein Foto machen, aber der blöde Rückspiegel vom Auto war im Weg.  Also machte ich keins.

 

Auf dem Pass angekommen, schauten wir den vielen Touristen und Fahrzeugen zu. Es war Sonntag und ziemlich viel los. Dann fuhren wir wieder die gleiche Seite runter bis zu einem Ausstellplatz mit einem Schild und man sah im Hintergrund das grosse Rohnetal. Papa meinte neben dem Haupttal geht es zum Stausee Lac Emosson. Ich schaute in Google Maps nach und was kam raus? Das war das Tal zum St. Bernhardpass und nicht zum Stausee Emosson. Also ging es wieder zurück auf den Pass und dann die andere Seite runter.

 

Weil Papa dem Navi nicht zuhörte, fuhren wir durch Finhaut und nicht daneben vorbei. Wir kamen nicht weit dort sah Papa schon ein gutes Bild, also machten wir das und dann ging es weiter durch Finhaut. Papa kam danach ein wenig ins Nachdenken, weil er falsch gefahren ist und die Strasse immer steiler und enger wurde. Also fragten wir einen Einheimischen und der sagte, es gehe nicht mehr weit bis zur Hauptstrasse. Nach ca. 150 Metern, waren wir wieder auf der Hauptstrasse. Oben angekommen gab es erst mal Mittag. 

 

Nach dem Mitttagessen machten wir Pause und warteten auf einen freien Paktplatz. Ich habe mehrere verschlafen, weil ich am Handy war. Doch nach einer gewissen Zeit warten, fanden wir einen. Ups ich habe vergessen zu sagen, warum wir auf einen Parkplatz warteten. Wir waren auf dem Parkplatz aber nicht auf einem offiziellen Feld und hätten anderen die Ausfahrt blockiert. Als wir einen richtigen Parkplatz hatten, ging es nachher auf die Staumauer. Wir kamen natürlich nicht weit und da sah Papa etwas Interessantes. Es war, dass man schwebend auf die andere Seite kommen kann, ohne zu laufen. Papa beschloss das zu machen aber ich nicht. Ich schaute also Papa zu wie er das machte, und ging zu Fuss über die Mauer. Auf dem Rückweg haben wir viel neues gelernt.

 

Ich zähle es mal auf:

- Die Mauerkröne ist 9m breit

- Sie ist die zweit grösste Staumauer der Schweiz nach der Grand Dixence

- Man kann an ihr Klettern

- In ihre gibt es noch eine kleinere, ältere Mauer von früher

- Das Wasser wird dreimal turbiniert, bis es im Tal ist

- Das Volumen beträgt 225 Mio. m3 Liter Wasser

- Gegenüber Lac de Dix ist das ca. die Hälfte (400mio. m3Liter)

- Dass die Mauer ganz auf Schweizer Boden gebaut werden konnte,

hat man deswegen die Landesgrenze verschieben müssen.

- Usw.….

 

Nach den viel gelernten Sachen ging es zurück in den Bus. Vorher haben wir noch zwei Abstecher gemacht. Als erstes sind wir ins Restaurant etwas konsumieren gegangen und das Zweite war die kleine Kapelle. Die Kapelle sah man sehr gut hinter den Bäumen, weil sie nicht grün war oder auch nicht weiss, sondern pink. Ich weiss auch nicht, was sie mit pink anfangen wollten. Die Aussicht war sehr schön dort oben, und die Kapelle war auch schön gemacht. Nach den zwei Abstechern ging es schlussendlich zurück in den Bus. Dort haben wir noch am Computer gearbeitet und den Abend genossen.

 


Von Ovronnaz runter ins Tal


Col de la Forclaz - Finhaut


Lac Emosson 1930m