René

Heute wollte Jan in sein Lieblingsthermalbad, in das von Brigerbad. Wir fuhren da hin und gingen baden. Wir kennen nun alle Thermalbäder vom Wallis. Jedes hat seine Vorteile. Obwohl Leukerbad wirbt mit dem grössten Thermalbad der Alpen, denke ich es ist eher Brigerbad. Von der Blumenpracht, eingebetet in der Natur, grosse Liegeflächen, ist Brigerbad sicherlich das schönste. Es hat ein gutes Restaurant und ander Verpflegungsmöglichkeiten, ganz viele Liegestühle und eine Rutschbahn. Jan und ich kennen viele Rutschbahnen, diese ist nicht mehr ganz aktuell. Die Länge und der schöne Aufstieg zum Start sind jedoch einmalig. Die Kurven sind jedoch zu eng gebaut. Sitzt man, ist man zu langsam, liegt man, wird man zu schnell und zweimal bin ich fast über den Rand geflogen. Ok, weil Jan gut kocht, habe ich ein wenig zugenommen und vielleicht liegt es auch ein wenig an dem. (:-

 

Das Highlight in Brigerbad ist sicherlich die Grotte mit dem heissen Wasser, dies haben andere nicht. Auch das 50m Becken gibts sonst nirgends und die Steine zum runterspringen. Das Flussbad ist auch das grösste und macht Spass und am Schluss machten wir noch mehrere Wettkämpfe über den aufgeblasenen Parcour der im 50m Becken schwimmt. Der war spannend und mal was anderes. Es hatte viele Leute und auch Kinder und alle waren glücklich, obwohl heute einer der kältesten Tage war der je im Juli gemessen wurde. Daneben hat es einen schöne Camping mit allem Komfort. Eigentlich ideal hier Ferien zu machen, darum haben wir das auch schon gemacht. 

 

Dieser Juli ist speziell, die Medien sprechen vom wärmsten Juli auf der Welt seit Jahrtausenden, und ein paar Tage waren die kältesten seit Messbeginn. Also ziemliche Temperaturunterschiede im gleichen Monat. Wir haben das auch so erlebt. Die letzten 3 Tage waren kalt und windig. Davor ideal warm, weil wir oft auf über 2000m übernachtet haben und nur wenige Male im Talgrund.

 

Dann fuhren wir nach Visperterminen und weiter aufs Giw und von da mit den Bikes zum Pass und zum See. Es ist kein Tal, aber wir wollten im Gebidumsee schwimmen und haben das auch gemacht. Heute am kältesten Sommertag, mit starkem Wind, sah man hier sonst keine Leute und Jan hatte schon bei den Badehosen anziehen eine richtige Gänsehaut bekommen. Es tat aber gut, mal wieder in richtig kaltem Wasser zu schwimmen. Danach spürt man wie der Körper brennt und man ist froh was anzuziehen und fühlt sich darin wohl, und hat nicht mehr kalt wie vor dem schwimmen.

 

Dann viel uns auf, dass hier oben viele hohe, neue, blaue Zäune aufgestellt wurden. Ein Einheimischer erklärte uns, wegen des Wolfes habe man 5km Zäune montiert. Sie sind höher als Kuhzäune mit 1 Draht. Diese Wolfszäune haben 4-5 elektrische Drähte, also total hat man min. 20-25km Stromdrähte verlegt. Eine riesen Arbeit und Jan fragte, wer bezahlt das? Und ich fragte mich, und an die Wildtiere die hier leben, Gemsen, Rehe, Hirsche die so nicht mehr ihren Lebensraum traversieren können, hat an die jemand gedacht? Und das es unschön aussieht, hat an das jemand gedacht? Und das die Schafe die eingezäunten Flächen überbeanspruchen und der Fauna dort schaden, wer hat an das gedacht? Wir hatten irgendwie unbeantwortete Fragen. Jan meinte am Schluss, man sollte das Rudel Wölfe einfangen und in Zürich in der Bahnhofstrasse wieder auslassen und jedem Wolf einen Schild anhängen, "Bitte schiesst mich nicht, ich bin euer Plüschtier". Schade, jetzt hat man hunderte von Millionen ausgegeben um den Wolf anzusiedeln und zu unterhalten und jetzt muss man hunderte Millionen ausgeben um ihn wieder los zu werden. Hätte man den Wolf so behandelt wie es unsere Vorfahren gemacht haben, wäre alles viel einfacher, billiger und sinnvoller gewesen. 

 

Visperterminen genannt auch Heidadorf mit dem höchsten Rebberg Europas und oben der Gebidumpass mit See auf 2201m, ein schöner Fleck Erde. Hier oben auf dem Pass kommt man sich vor wie in der Prärie. Kahle, schöne, Landschaft mit einem wunderbaren Weitblick auf viele schneebedeckte Berge. Güetnacht.


Jan

Heute Morgen bin ich wieder pünktlich aufgestanden. Wir haben das Frühstück gegessen und dann ging es zuerst noch kurz an den Computer. Ach ja, ich habe vergessen, dass diese Nacht kälter war als die anderen Tage, aber es ging gut aus. Es ging dieselbe Strasse runter. Ups, ich habe gestern vergessen zu sagen, dass die Strasse nicht flach war, sondern eine ziemliche Steigung hatte, aber wir sind gut hochgekommen. Bei der Runterfahrt habe ich noch gemerkt, dass dort am steilen Hang Schienen waren und habe davon Fotos gemacht.

 

Zuunterst angekommen waren wir beide erleichtert, dass wir es geschafft haben. Bei der Fahrt nach Fully haben wir das Kraftwerk gesucht und es dann auch gefunden. Es war am Ende der Druckleitung und den Schienen. Als wir Fully auf Wiedersehen sagten ging es weiter auf der Autobahn in Richtung Brigerbad.

 

Bis Visp ist uns alles gut gegangen, vor Visp hat Papa eine falsche Abzweigung genommen und dann sind wir als normal durch Visp, hinten bei der Lonza durchgefahren. Papa meinte nur, dass ist ja blöd, dass man sich im eigenen Land verfährt, aber dafür haben wir die Lonza gesehen. Nach der Lonza ging es weiter nach Brigerbad. In Brigerbad gab es erstmal das Mittag. Nach dem Mittag ging es dann ins Thermalbad. Wir gingen nicht ins Spa, denn einerseits war die Zeit nicht da und andererseits sind sie dort am Renovieren. Also ging es normal schwimmen. Ein Becken war mit vielen Leuten und kleinen Kindern besetzt, weil das klein Kinderbecken auch saniert wird. In Brigerbad kann man von 2 Steinen springen (machten wir), man muss aber auf die Tiefe des Wassers aufpassen. Wir gingen auch ein paar Mal auf die Rutschbahn. Papa meinte nur, die ist nicht ungefährlich. Mal ist man zu schnell, mal zu langsam. Wenn man zu schnell kommt, kann man aus der Rutschbahn fliegen. Ich fand sie gerade auch nicht so toll. Wir waren schon auf vielen Rutschbahnen und heute baut man bessere als früher.

 

Um 16.00 Uhr ging es raus und weiter nach Visperterminen. Zuerst haben wir noch Wasser aufgefüllt, WC geleert und dann gings ins Heidadorf. Im Heidadorf angekommen ging es weiter aufs Giw. Wir zahlten etwas für die Hochfahrt und dann ging es los. Auf der Fahrt merkten wir das viele Weiden von der Sonne verbrannt sind, aber den Trauben macht die Trockenheit noch nichts aus. Oben angekommen parkierten wir erstmal. Ach ja, uns ist noch etwas aufgefallen, dass die Strasse komplett neu asphaltiert wurde. So eine neue Bergstrasse haben wir noch nicht gesehen. Oben schauten wir die Umgebung an. Als wir die Umgebung fertig angeschaut haben ladeten wir die Velos ab und dann ging es zum Gebidumsee. Achtung aufpassen, es gibt zwei Wasser Objekte wo Gebidum heissen. Das ist einerseits der Stausee bei Blatten ob Naters und hier in Visperterminen ist es der See.

 

Als wir abgeladen haben ging die Velofahrt los. Am Anfang hat Papa mich überholt aber am Schluss war ich schneller als er. Als wir beim See angekommen sind, ging es noch schnell ins Wasser, um zu schwimmen. Wir blieben nicht so lange drinnen, weil es ein starker, kalter Wind hatte und der See war kalt. Nach dem kurzen Schwimmen ging es wieder zurück in den Bus. Als wir beim Bus angekommen sind suchten wir als erstes einen Schlafplatz. Hier oben war das nicht ganz einfach, weil der Parkplatz im Hang schräg gebaut wurde und nicht gerade. Also hiess es heute mal schief schlafen und essen. Ach ja, ich habe noch etwas vergessen. Einerseits wird Visperterminen auch als Heidadorf bezeichnet, weil hier oben das höchste Weinrebgebiet von Europa ist. Und von hier aus sieht man den Spitz vom Matterhorn.


Fahrt nach Brigerbad


Fahrt nach Giw


Gebidumsee - 2’193 m - Fläche 20`000m2